Ein Gastbeitrag des Journalisten Gert Bachmann zu vergangenen Ereignissen und dem zukünftigen Umgang mit Corona:

Der Verfasser dieser Zeilen ist sich der Tatsache bewusst, dass sich der Brand von Notre Dame erst am 15. April jährt. Jedoch war es der Montag nach dem Palmsonntag. Also der Tag des aktuellen Redaktionsschlusses. In Anbetracht der sinnbildlichen Schwere würde ein Gedenken am 15. April zudem eine Verwässerung darstellen.

Wo war der geneigte Leser, als er von der Nachricht erfuhr, dass eine der größten Kathedralen der abendländischen Zivilisation Feuer gefangen hatte. Ähnlich der Nachricht, als er von dem islamistischen Anschlag am 11. September 2001 erfuhr. Oder vom Anschlag auf Charlie Hebdo. Oder vom Anschlag auf Paris im Spätherbst 2015. Oder vom Anschlag auf…

Die Liste ließe sich leider weit über die vorgesehene Länge des Beitrages fortsetzen.

Wissen Sie noch, wie sehr der mediale Mainstream Betroffenheit wie Mitgefühl zeigte. Wissen Sie noch, wie sehr der politische Mainstream Zusammenhalt wie Widerstandsgeist beschwor. Wissen Sie noch, wie sehr eine kulturelle Wiederbelebung wie Wiederaufbau angekündigt wurden. Wissen Sie noch, wie langlebig all diese verbalen wie schriftlichen Bemühungen und Bekundungen waren.

Wissen Sie noch, wie bekannt wurde, dass in Frankreich und in etwas geringerem Ausmaße in Deutschland auf sakrale Bauten Anschläge verübt werden. Wissen Sie noch, wie islamistische Anschläge Verwirrten oder Traumatisierten zugeschrieben werden. Oder verschwiegen. So beispielsweise die jüngste letale Messerattacke eines Sudanesen in Frankreich.

Was meinen Sie, wie lange das China-Virus ebensolche Bemühungen wie Bekundungen hervorbringen wird. Und von welcher Dauer diese sein werden. Bis uns Islamismus, Eurokrise wie Geopolitik wieder eingeholt haben. Europa japst von Krise zu Krise. Ohne Pause für Konsolidierung wie Wiedererstarkung.

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