Die Bankenkrise hat Indien fest im Griff. Während Banker weiterhin bekräftigen, das indische Bankensystem wäre sicher, bangen immer mehr Sparer um ihre Einlagen. Zeitgleich diskutieren Finanzexperten über mögliche Auswirkungen einer Abwertung der chinesischen Währung „Yuan“ im Zuge des Zollkrieges. Ein Kommentar von Franz Bergmüller zu den aktuellen Entwicklungen in der internationalen Wirtschaftspolitik.

Zwei Wirtschaftsmeldungen aus der Welt haben in dieser Woche besonders hohe Wellen geschlagen. In Indien steigt aufgrund der aktuellen Bankenkrise die Angst in der Bevölkerung. Wie die FAZ berichtet, mussten die Wachstumsprognosen für Asiens drittgrößte Volkswirtschaft von 6,9 auf 6,1 Prozent heruntergesetzt werden. Analysten hatten kurz zuvor sogar mit nur 5,5 Prozent gerechnet. Zeitgleich wurde durch die indischen Notenbanker der Leitzins zum fünften Mal in diesem Jahr auf nun 5,15 Prozent gesenkt. Doch die Börse reagiert nicht darauf – die Aktienindizes verloren fast ein Prozent.
Indien zeigt hier gerade, wie empfindlich die Märkte auf Beschwichtigungsversuche der Notenbanken reagieren. Selbst Zinssenkungen können dann keine Entspannung der Lage bewirken. Die EZB hat sich dieses Instrument durch die Nullzinspolitik bereits komplett verspielt. Sollten hier die Sparer ihr Geld von den Banken abziehen, kann bei uns erschreckend schnell eine ähnliche Bankenkrise wie in Indien entstehen.

Im Zuge des Handelsstreits mit China diskutieren Finanzexperten derzeit über mögliche Auswirkungen einer Abwertung der chinesischen Währung „Yuan“. Wie eine Studie des ifo-Instituts zeigt, würde eine zehnprozentige Abschwächung im Zuge des Zollkriegs mehr Wohlstand für Europa und die restliche Welt bedeuten. Deutschland würde in diesem Fall ein Realeinkommen von 413 Millionen Euro gewinnen. Allerdings macht die Yuan-Abwertung ausländische Ware für China teurer. Das dämpft auch die Nachfrage nach deutschen Exportgütern. Wenn also die Wirtschaftsbeziehungen mit China immer unsicherer werden, müssen wir dringend daran arbeiten, unsere Wirtschaft mit allen Mitteln zu stärken und zu fördern. Anstatt aufgrund des Klimahypes uns selbst mit Restriktionen zu überziehen und die eigene Wirtschaftskraft zu destabilisieren, müssen dringend Maßnahmen getroffen werden, um die deutsche Wirtschaft vor möglichen äußeren Faktoren zu schützen.

Franz Bergmüller

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