Deutliche Worte fand jetzt Uwe Brandl (CSU) bezüglich des Integrationswillens von Flüchtlingen. Der Gemeindetags-Chef kritisierte offen fehlendes Interesse des Großteils der Zuwanderer an entsprechenden Angeboten. Außerdem forderte er von den Arbeitgebern mehr Bemühungen, um Asylanten erfolgreich in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Auch Franz Bergmüller sieht enorme Probleme in der derzeitigen Flüchtlingspolitik. Motivation zur Integration, sowie die Einhaltung von Maßnahmen, wie beispielsweise regelmäßigem Deutschunterricht, hält der AfD-Landtagsabgeordnete für unabdinglich.

„Eine sofortige Spracherziehung vom ersten Tag des Hierseins – und zwar unabhängig von der Bleibeperspektive“, forderte Gemeindetags-Chef Uwe Brandl (CSU) jetzt im Rahmen eines Zeitungsinterviews. Der Politiker hatte bayernweit für Furore gesorgt, nachdem er öffentlich den Integrationswillen des Großteils der Flüchtlinge deutlich in Frage gestellt hatte. Viele der Asylanten würden seiner Erfahrung nach regelmäßig Sprachkurse schwänzen oder Auflagen der Behörden nicht einhalten. Brandl sieht daher mit Sorge in die Zukunft. „Nach jetzigem Stand wird ein Großteil der Zugewanderten auf Dauer in den sozialen Netzen bleiben“, so der Gemeindetags-Chef.

Die Schuld daran tragen laut Uwe Brandl allerdings nicht nur die Asylanten selbst. Von den Arbeitgebern fordert er mehr Bemühungen, um Flüchtlinge in die Arbeitswelt zu integrieren. In Gesprächen mit mittelständischen Unternehmen hätte sich oft gezeigt, dass fehlende Deutschkenntnisse, sowie mangelnde Qualifikation dabei oftmals große Hindernisse darstellen. Die Lösung könnte laut dem Politiker ein stärkeres Bemühen der Unternehmen zur Vermittlung von Fähigkeiten sein.

Auch AfD-Landtagsabgeordneter Franz Bergmüller fordert dringend ein Umdenken in der derzeitigen Flüchtlingspolitik. „Wie man jetzt deutlich sieht, ist die durchschnittliche Qualifikation von Asylanten weit von unseren Standards entfernt. Verpflichtende Deutschkurse und starke Förderung der Ausbildung von Geflüchteten kann daher nur der erste Schritt auf einem langen Weg sein.“ Die offene Kritik Uwe Brandel´s begrüßt der Abgeordnete. „Nach langer Zeit werden nun auch von Seiten der CSU ehrliche und kritische Meinungen geäußert. Dies ermöglicht hoffentlich auch endlich wieder rationale, demokratische Diskussionen und gemeinsame Entscheidungen bezüglich dieses heiklen Themas“, so Bergmüller. Er sieht besonders Großunternehmen wie Siemens oder Daimler in der Bringschuld, wenn es um Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt geht. Deren Vorstandsvorsitzende Joe Kaeser und Dieter Zetsche hatte bereits öfter öffentlich gegen die AfD gewettert und angekündigt, Asylanten im großen Stil einzustellen und weiter ausbilden zu wollen. Zetsche sprach sogar von einem „Wirtschaftswunder“, das die angeblich hochmotivierten Migranten in Deutschland auslösen würden. Den Worten folgten allerdings, wie zu erwarten, keine Taten. Schon ein Jahr später ruderte Daimler zurück – kein einziger sozialabgabepflichtiger Arbeitsvertrag war bis zu diesem Zeitpunkt mit einem Flüchtling geschlossen worden. Franz Bergmüller bezeichnet dies als „scheinheilige Heuchelei“ des Vorstandsvorsitzenden. „Natürlich können die Migranten nicht gleich als Facharbeiter eingestellt werden. Dafür fehlen ihnen die notwendigen Qualifikationen. Hier wären echte Bemühungen und Förderung von Ausbildung nötig gewesen. Leider zeigen die meisten deutschen Großunternehmen diesbezüglich allerdings keine Initiative.“ Ohne die Möglichkeit und das fachliche Können zur Integration in den Arbeitsmarkt werden die Asylanten in Deutschland künftig durch das Sozialsystem getragen werden müssen. „Nach Aussage von Andrea Nahles könnte dies leider die Zukunft für etwa 90% der Geflüchteten sein, das sind alarmierende Zahlen“, so Bergmüller, „es ist jetzt höchste Zeit, sich endlich gemeinsam an einen Tisch zu setzen und dieser akuten Problematik entgegenzutreten.“