Der Verein Lebensraum Lechtal trat kürzlich mit dem Slogan „Wasserkraft ist kein Ökostrom“ an die Öffentlichkeit. Seine Kritik an den angeblich umweltschädlichen Folgen der Energieproduktion durch Wasserkraft im Alpenraum deckt sich mit den Positionen anderer Lobbyverbände sowie des Umweltbundesamtes. Dieses ruft auf seiner Webseite zum Erhalt der „nur noch teilweise intakten Wildflusslandschaft“ auf. Dazu die Pressemitteilung von Franz Bergmüller, wirtschafts- und tourismuspolitischem Sprecher der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag, der auch Sprecher für kommunale Angelegenheiten in Oberbayern ist:

„Wenn sich alle mehr oder weniger bekannten Institutionen des vermeintlichen Naturschutzes zusammenfinden und ein Projekt wie „Alpenflusslandschaften – Vielfalt leben von Ammersee bis Zugspitze“ betreiben, dann kann man sich mittlerweile leider sicher sein, dass Zusammenhänge und Tatsachen verschleiert werden sollen. Das dient nur dazu, um die Geldbeutel von Öko-Profiteuren mit Steuergeldern zu füllen. Richtig gefährlich wird es allerdings, wenn ein Lobbyist wie Harald Jungbold vom Verein Lebensraum Lechtal öffentlich mit dem Slogan „Wasserkraft ist kein Ökostrom“ in einer großen Münchner Zeitung für seine eigenen Interessen werben darf. “, erklärt MdL Josef Seidl, Energiepolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag.
Auch erkläre der Artikel unumwunden, das Projektziel sei es, die Öffentlichkeit mit PR-Maßnahmen zu überziehen und einen „Bildungsauftrag“ zur Verbesserung der Akzeptanz von Naturschutzmaßnahmen zu verfolgen.

Dieser Bildungsauftrag startet freilich mit einer glatten Lüge, wenn behauptet wird, dabei gehe es um Maßnahmen zum Erhalt einer nur noch teilweise intakten Wildflusslandschaft. „Tatsache ist, Alpenvorland, Alpen, sogar die Hochalpen (Sie erinnern „Ötzi“?) sind seit der Bronzezeit keine Natur-, sondern vom Menschen hochgradig beeinflusste, gestaltete, umgeformte, weil genutzte Kulturlandschaft“ führte MdL Franz Bergmüller, der Sprecher der AfD-Fraktion für Wirtschaft, Tourismus und kommunale Angelegenheiten in Oberbayern aus.

„Keine wie auch immer gearteten vorgeblich „naturschutzfachlichen Maßnahmen“ können je daran etwas ändern“, so Bergmüller. Also handle es sich bei der Zielsetzung jeder dieser Projekte um Chimären, die als „Ver-Bildungsmaßnahmen“, als PR-Aktionen etwas anderes bezwecken. Sie sollen nämlich ihren Auftraggebern dienen und nutzen, nichts anderes. Und das nicht nur in den letzten Jahren immer vollumfänglich und mit Absolutheitsanspruch.

Man halte sich vor Augen und erinnere sich: die Planung, Genehmigung und Umsetzung von Kohle- oder Kernkraftwerken oder von Startbahnen oder Autobahnen erfolgt immer nach reiflichen Diskussionen, Überlegungen und Abwägungen, nach dem Einfließen von Änderungswünschen und Sichtweisen von Dritten und Betroffenen. Das Gegenteil – die Ablehnung ist immer absolut. Hierbei wird nichts abgewogen, fließt nichts verändernd ein. Es gibt nur einen Maßstab: den der Neinsager. Daher ist es für die Neinsager – also in erster Linie für alle grün gestrichenen Akteure – auch so wichtig, den Gedanken in die Köpfe der Menschen zu pflanzen, es gelte irgendetwas zu retten. Es muss immer um das Absolute gehen, denn nur so kann ihre Agenda glaubhaft machen, nur ihre Aspekte hätten das geheiligte Recht, berücksichtigt zu werden. Darum wird die Bevölkerung auch seit Jahrzehnten mit einem Trommelfeuer der Ökopropaganda belegt. Und solche Projekte, wie das der „Alpenflusslandschaften“ mit seinen Wanderungen in die tieftraurigen Täler der Bestürzungsromantik, gehören immer mit zum Waffenarsenal im Volksverblödungskrieg.

Kein Wirtschaftsverband, schon gleich keine Nichtregierungsorganisation zur Förderung der Wasserkraft hat heute noch die Widerstandskraft, sich gegen den ausgemachten Blödsinn der Lurch-, Frosch- und Fischretter aufzulehnen.

Markus Engelsberger, Rechtsanwalt, Eigentümer des Elektrizitätswerks Johann Engelsberger e. K., Siegsdorf und der Wasserkraft Kranzberg e. K. erläutert die Zusammenhänge von Wasserkraft und Umweltkosten, die von Naturschützern eigentlich immer gern ins Feld geführt würden. „Während Gas, Kohle, Öl etc. Umweltkosten von bis zu 10,75 Cent/kWh verursachen, liegt Biomasse bei 3,84 Cent/kWh, Solarstrom bei 1,18 Cent/kWh und Windkraft bei 0,26 Cent/kWh. Wasserkraft liegt jedoch gemäß der neusten Studie des nicht wirklich wirtschaftsnahen Umweltbundesamtes bei nur 0,18 Cent je Kilowattstunde! Das sind mit Abstand die geringsten Umweltkosten aller Stromerzeugungsarten“, hob Engelsberger hervor.

Er wisse nicht, was die ständige Hatz auf die bayerischen Wasserkraftbetreiber solle, stellten sie doch hier in der Heimat mit ca. 16 % Anteil einen entscheidenden Teil an der Stromversorgung, dies seien immerhin fast alle Privathaushalte. Überdies bliebe die Wertschöpfung komplett im Inland und die Bedeutung gerade der Wasserkraftwerke für Versorgungssicherheit und Netzstabilität stiege im Zuge der Abschaltung der thermischen Großkraftwerke immer stärker an, wie neueste netztechnische Untersuchungen bestätigt hätten. Engelsberger verwies ebenfalls z. B. auf die Abhängigkeit aller verbliebenen bayerischen Mühlen von der Wasserkraft, die ihre Funktions- und Überlebensfähigkeit sichere. Er gehe bei allen Diskussionen hinsichtlich der Wasserkraft – auch bei den ökologischen – jedenfalls nicht davon aus, dass hier Vernunft und Weitsicht die Feder führten, sondern z. B. die Interessen solch starker Verbände wie die der „Sportfischer“. Diese seien dann nur den eigenen Interessen, in diesem Fall den Fanginteressen ihrer Verbandsmitglieder, verpflichtet und daher nicht das richtige Gremium, um Wasserkraft und Gesamtökologie zu beurteilen. „Wenn ca. 3 Mio. Angelscheininhaber in der BRD (ohne Berufsfischerei) jährlich um die 45. 000 t Fisch fangen, bedeutet das, es werden täglich ungefähr 250.000 Fische getötet. Wer hier von der Wahrung ökologischer Interessen spricht, sollte nicht mit der Angelrute auf angeblich ökologisch so nachteilige Wasserkraftwerke zeigen“, positionierte sich Markus Engelsberger eindeutig.

Seine Ausführungen über den Wert gerade der Wasserkraft zeigen deutlich, womöglich macht erst der Enthauptungsschlag eines Blackouts unserer an gesundem Menschenverstand krankende Zivilisation klar, wovon Leben und Überleben wirklich abhängen. Dann werden die Teilnehmer solcher Wanderungen wie im Projekt „Alpenflusslandschaften“ sich vielleicht die Frage stellen, warum nicht das ein oder andere Wasserkraftwerk für eine Inselstromversorgung im Heimatort erhalten werden konnte? Dann gäbe es lebensnotwendigen Strom auch im Blackout-Fall, die Abwasserpumpen könnten die eigenen Exkremente zuverlässig entsorgen und die Belieferung der Haushalte mit Frischwasser wäre gesichert.

Nach vier Wochen Blackout jedoch, ohne ein von Wasserkraft stabilisiertes Stromnetz, das ein Aufschalten der letzten Grundlast liefernden thermischen Großkraftwerke erst ermöglichen würde, werden Lurche, Frösche und Fische zwar weiter ihre Kreise ziehen, hunderttausende Menschen aber schon ihr Leben in einem Chaos verloren haben, das sich die grünen Retter-Ritter nicht vorstellen konnten. Oder haben sie es sich sogar so gewünscht? Die Aussage „Wasserkraft ist kein Ökostrom“ legt dies leider nahe.

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