Der Bau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke in München wird sich um bis zu neun Jahre verzögern. Die ersten Züge können dann erst im Jahr 2037 durch den Tunnel unter der Landeshauptstadt fahren und nicht schon, wie angestrebt, 2028. Überdies zeichnet sich ab, dass die Baukosten explodieren: Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter musste gestern bei einem Krisentreffen einräumen, dass der Bau statt der bisher genannten 3,8 Milliarden Euro bis zu 7,2 Milliarden Euro kosten könnte. Der stellvertretende Vorsitzende der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag und kommunalpolitische Sprecher für Oberbayern, Franz Bergmüller, der auch Mitglied im Ausschuss für Landesentwicklung ist, kommentiert dies wie folgt:

„Die Söder-Regierung hat wieder einmal ein beschämendes Zeugnis ihrer Inkompetenz und Planlosigkeit vorgelegt. Sie produziert einen Verkehrsinfarkt in der Landeshauptstadt, der sich über viele Jahre hinziehen wird. Einerseits bekämpft sie die individuelle Mobilität und verdrängt Autos immer stärker aus der Stadt. Andererseits ist sie unfähig, eine zumutbare Alternative auf der Schiene zu schaffen. Die S-Bahn befördert schon jetzt mit über 800.000 Fahrgästen pro Tag weit mehr als die 250.000 Personen, für die sie ursprünglich konzipiert war.

Es ist völlig inakzeptabel, wenn die Staatsregierung den Schwarzen Peter nun allein der Bundesregierung zuschieben will. Sämtliche Altparteien sind für die Energie- und Verkehrswende verantwortlich und tragen die Schuld an dem Debakel.

Leider ist Finanzminister Füracker gestern meiner Frage ausgewichen, als ich von ihm wissen wollte, welche Kosten denn nun genau auf die Steuerzahler zukämen. Wir lassen ihm diese Taktik des Wegduckens und Verschweigens jedoch nicht durchgehen. Die AfD hat heute eine Anfrage im Landtag eingereicht, in der wir lückenlose Aufklärung des Planungschaos und Finanzfiaskos fordern. Die Staatsregierung muss klarstellen, wann und zu welchen Kosten sie unserer Hauptstadt ein funktionsfähiges, modernes S-Bahn-Netz anbieten kann.“

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