Eine Übersicht über interessante Berichte der Staatsregierung zu verschiedenen Themen:

Für Bayerns Kitas VII – Zügige und unbürokratische Anerkennung ausländischer Abschlüsse
Antragsdrucksache 19/5475

Verfahren und Anerkennungsquoten

    • Fokus auf ErzieherKinderpfleger, Kindheits- und Sozialpädagogen
    • Viele Anträge unvollständig bei Einreichung → verlängerte Bearbeitungsdauer
    • Bearbeitungsdauer ab Vollständigkeit: 6–8 Wochen (Erzieher), 13–19 Tage (Pädagogen)
    • Ausländische Abschlüsse oft nur auf Teilbereiche bezogen → häufig Ausgleichsmaßnahmen nötig
    • 2024: 67 erfolgreich absolvierte Anpassungsmaßnahmen, keine sofortige Anerkennung ohne Auflagen

    Maßnahmen zur Verfahrensvereinfachung und -beschleunigung

    • Verfahren vollständig digitalisiert; Ende-zu-Ende-Digitalisierung in Arbeit
    • Ausweitung der Online-Infos, auch in Leichter Sprache und mehreren Sprachen
    • Versand erläuternder Beiblätter zu Bescheiden mit Schaubildern
    • Prüfung gemeinsamer Musterbescheide auf Länderebene

    Qualifizierungsmaßnahmen

    • Fortbildungsstudiengänge BEFAS (Kindheitspädagogik) und IBS (Sozialpädagogik) an KSH München
    • BAMF-Berufssprachkurse für Frühpädagogik und Job-BSK berufsbegleitend verfügbar
    • Ehrenamtliches Sprachförderprojekt „Sprache schafft Chancen“ wird vom StMI gefördert
    • Sprachkenntnisse teils Voraussetzung für Anerkennung (z. B. C1-Niveau bei BEFAS)

    Zentralisierung der Anerkennungsverfahren

    • Seit 01.07.2025 zentrale Zuständigkeiten für Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen („fast lane“)
    • Bereits zuvor zentrale Zuständigkeit für Erzieher/Kinderpfleger beim LAS (ZASt)
    • Sozial- und Kindheitspädagogen: zentrale Anerkennungsstelle beim ZBFS Unterfranken

    Länderübergreifende Anerkennung

    • Anerkennungen anderer Bundesländer werden in Bayern anerkannt (BayBQFG)
    • Prüfung der gegenseitigen Anerkennung von Ausgleichsmaßnahmen läuft auf Länderebene

    Rolle der Einrichtungsträger

    • Entscheidung über Personal liegt beim Träger, jedoch nur begrenzter Einfluss auf Anerkennungsverfahren
    • Anpassungsmaßnahmen berufsbegleitend → enge Verbindung zwischen Trägern und Bewerbenden möglich

    Einzelfallgenehmigung nach § 16 Abs. 6 AVBayKiBiG

    • Schnelle Alternative zur regulären Anerkennung durch Entscheidung der Aufsichtsbehörde
    • Gilt nur für eine konkrete Einrichtung, bei Wechsel erneut erforderlich
    • Nach fünf Jahren Tätigkeit: automatische Anerkennung als Fach-/Ergänzungskraft
    • Kita-Berufeliste des ZBFS-BLJA dient als Orientierung, ist rechtlich nicht bindend

    Kommentar MdL Bergmüller: Kindererziehunganerkennung für ausländische Abschlüsse müssen nicht nur mit einer Ausnahmeklausel anerkannt werden, sondern es braucht generell viel mehr Bürokratieabbau!


    Zahnärztliche Versorgung auch künftig sichern II: Gebührenordnungen anpassen
    Antragsdrucksache 19/2001

    1. Bundespolitische Lage:
      • Koalitionsvertrag der Bundesregierung enthält keine Aussagen zur Reform der Gebührenordnungen für Ärzte (GOÄ) und Zahnärzte (GOZ).
      • Eine Novelle von GOÄ und GOZ steht derzeit nicht auf der Agenda der Bundesregierung.
    2. Handlungen der Staatsregierung:
      • Setzt sich auf Bundesebene für eine Novellierung der ärztlichen und zahnärztlichen Privatgebührenordnungen ein.
      • Will dieses Engagement auch weiterhin fortsetzen.
    3. Aktuelle Verantwortungslage:
      • Eine konkrete Aufforderung zur Novelle von GOÄ und GOZ sollte derzeit vorrangig von den ärztlichen und zahnärztlichen Selbstverwaltungen ausgehen.
      • Verweis auf den Beschluss des Deutschen Ärztetags im Mai 2025, der diesbezüglich tätig geworden ist.

    Pakt für Kindergesundheit: Kindergesundheit immer mitdenken, Verhältnisprävention stärken, medizinische Versorgung verbessern
    Antragsdrucksache 19/7286

    1. Kindergesundheit und Gesundheitskompetenz stärken

    • Masterplan Prävention (ab 01.10.2025) stärkt Kindergesundheit in allen Bereichen
    • Maßnahmen zur Förderung psychischer/körperlicher Gesundheit, Prävention süchtigen Verhaltens, Impfungen, Klimaresilienz
    • Enge Zusammenarbeit mit Kindertageseinrichtungen, Schulen, Familien

    2. Frühkindliche Bildung – Zugang sichern

    • Unterstützung der Kommunen bei Inklusion und Mehrsprachigkeit
    • Finanzielle Hilfen zur Sicherstellung von Chancengleichheit

    3. Schutz vor Klimawandel

    • Einrichtung Kompetenzzentrum am LGL für Gesundheitsschutz im Klimawandel
    • Förderung von Projekten wie „ZebRA“ (App-Klima-Rallye) und „KAMEL“ (Anpassungsmaßnahmen in Kitas)

    4. Vernetzung Jugendhilfe, Schule, Gesundheitssystem

    • Zusammenarbeit zwischen Schulen, Jugendhilfe, Gesundheitsämtern gestärkt
    • Forderung nach besseren Finanzierungsstrukturen und Rahmenbedingungen

    5. Kinderschutz bei Lebensmitteln

    • Umsetzung EU-Verordnung: klare Kennzeichnung, Warnhinweise, Verbot irreführender Werbung

    6. Schutz vor Suchtmitteln (Alkohol, Tabak, Cannabis)

    • Ministerratsbeschluss (13.05.2025): neue Sucht- und Drogenpolitik mit Fokus auf Kinder/Jugendliche
    • Bundesratsinitiative zur Abschaffung des begleiteten Trinkens (08.07.2025)
    • Projekte wie „HaLT“, „KlarSichtParcours“, „Spaß ohne Punkt und Koma“
    • Bundesratsinitiative zum Verbot von Einweg-E-Zigaretten (03.03.2023)
    • Ablehnung des Konsumcannabisgesetzes (KCanG); restriktive Umsetzung in Bayern
    • Projekte wie „Cannabisprävention an Schulen“, App X-CAN, ESIC-Elternabende, Schulung von Präventionsbeauftragten

    7. Medienkompetenz und Mediensucht

    • Verankerung in Lehrplänen, Projekte wie Medienführerschein, „Netzgänger“, „Wo ist Goldi“
    • Arbeitskreis „Computer und Sucht“ der KBS, Förderung von Elternprojekten wie ELTERNTALK

    8. Schulen und Kitas als Gesundheitsorte

    • Gesundheitsförderung gesetzlich verankert und in Lehrpläne integriert
    • Zahlreiche Projekte zur vertieften Auseinandersetzung

    9. Kinderärztliche Versorgung verbessern

    • Unterstützung der Anhebung der Unterversorgungsgrenze auf 75 %
    • Engagement im G-BA für Anpassung der Verhältniszahlen
    • Einsatz für bessere Vergütung und Entlastung der Kinderärzte

    10. Impfungen als Präventionsmaßnahme

    • Regelmäßige Impfwochen, HPV-Fokus 2024
    • Förderung von Aufklärungskampagnen und Nachimpfungen durch Gesundheitsämter
    • Ziel: Eliminierung von Hepatitis B

    11. Nachwuchsförderung in der Kindermedizin

    • Aufforderung an Bundesebene zur Umsetzung von Koalitionszielen
    • Forderung nach Anpassung der GOÄ
    • Ausbau von Medizinstudienplätzen (z. B. Augsburg, Oberfranken, Niederbayern)

    Kommentar MdL Bergmüller: Schutz vor Klimawandel? Wir müssen uns auf das wesentliche konzentrieren!

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