Noch sind es knapp fünf Wochen bis zur US-Wahl und normalerweise beginnt jetzt die heiße Phase im Präsidentschaftswahlkampf. Aber den US-Medien zufolge, ist der Wahlkampf praktisch schon vorbei: “Kamala Harris führt in den Umfragen und Trump wird die Wahl verlieren”. Laut den letzten Umfragen würde Harris die Wahl gegen Trump derzeit mit 276 zu 262 Wahlmänner gewinnen.
Aber bei genauerem Hinsehen wird deutlich: Das Rennen ist nicht vorbei. Es gibt keinerlei harte Fakten dass Kamala Harris auf einen Sieg, oder wie es sich die US-Medien gerne wünschen, Erdrutschsieg hinsteuert.
Das Rennen ist Kopf an Kopf. Es ist geprägt davon, dass einer der beiden Kandidaten den Amerikanern noch völlig unbekannt ist, während der andere Kandidat Donald Trump ist, der den praktisch jeder kennt.
Vieles deutet weiterhin auf verschiedene Schwächen von Harris hin die einen Erdrutschsieg mehr als nur unwahrscheinlich machen.
Die Nachrichten der letzten Woche offenbarten einige Problembereiche.
Am Dienstag veröffentlichte das Online-Magazin Politico einen Artikel, in dem es hieß, Harris habe durch die Debatte mit Donald Trump in den wichtigen Swing States keinerlei Auftrieb erhalten. Für Harris ist der erhoffe Sprung in den Umfragen nach der letzten TV Debatte ausgeblieben und das obwohl die Medien Trump schnell als den Verlierer des Abends ausmachten. Harris war vor der Debatte die klare Außenseiterin. Da sie gut abschnitt, weil Trump unterdurchschnittlich abschnitt, würde man erwarten, dass Harris in den Umfragen gepunktet hätte. Das war aber nicht der Fall.
Am Montag verwies CNN auf eine Umfrage der New York Times und des Siena College, der zufolge Trump in North Carolina, Arizona und Georgia gewinnen würde und Harris in Bezug auf die Unterstützung schwarzer und hispanischer Wähler im Vergleich zu früheren demokratischen Präsidentschaftskandidaten zurückliegt, was für sie fast eine Katastrophe wäre.
Immer mehr Umfragen deuten darauf hin, dass Harris zwar bei Frauen mit bis zu +20 % führt aber bei männlichen Wählern ein Problem hat und Trump um -9% unterliegt.
Für einen Sieg benötigt Harris die männliche Arbeiterbasis. Biden konnte 2020 weiße Arbeiterwähler für sich gewinnen. Harris aber liegt in jedem einzelnen Swing State bei männlichen Gewerkschaftsmitgliedern um -10 bis -20 Punkte hinter Trump .
Das Internet Portal Daily Wire berichtet, viele amerikanische Männer beobachten Harris‘ Wahlkampf mit Skepsis, aufgrund der Art und Weise wie sie immer wieder Männern verbal degradiert. Daily Wire berichtet, viele Männer sagen zwar öffentlich, sie seien bei dieser Wahl noch unentschlossen – haben sich aber tatsächlich schon entschieden für Trump zu stimmen. Ein weiteres Beispiel für Harris’ Schwäche liegt bei der männlichen arbeitenden Bevölkerung . All das bedeutet, dass es so etwas wie eine stille männliche Rebellion gegen Harris gibt.
Trotzdem, 96% der Amerikaner haben sich bereits für einen Kandidaten entschieden. In den nächsten fünf Wochen geht es nur noch um die restlichen 4 % der unentschiedenen Wähler.
In diesem Rennen wird es in sieben verschiedenen Staaten um extrem knappe Differenzen gehen: North Carolina, Georgia, Arizona, Nevada, Pennsylvania, Michigan und Wisconsin. Alle diese Staaten liegen die Umfragen derzeit innerhalb der Fehlertoleranz von 1-2%.
Letzte Umfragen 18.-25. 09.:
Pennsylvania Harris +2,0%
North Carolina Trump +0,6%
Georgia Trump +2,2%
Arizona Trump +1,6%
Wisconsin Harris +0,7%
Michigan Harris +1,8%
Nevada Trump +0,5%
Toni Schweinzer
26.09. 2024