Vier Wochen vor der Wahl ist das US-Präsidentschaftsrennen weiterhin Kopf an Kopf. Schon jetzt sprechen Politikkommentatoren davon, dass dies wohl das engste Präsidentschaftsrennen der USA der letzten Jahrzehnte ist. Zwar würde Trump laut dem Portal Real Clear Politics derzeit die Wahl mit 296 zu 242 Wahlmännern gewinnen, aber auch dieser Sieg wäre hauchdünn.  In den Swing States liegen Trump und Harris oft nur ein bis zwei Prozent voneinander. 

Ein Artikel in der New York Post legte letzte Woche nahe, dass Trump sieben verschiedene Wege hat das Weiße Haus zu erreichen, selbst wenn er den einen oder anderen Swing State verlieren sollte. Harris hat nur zwei.

Die Nervosität bei den Demokraten wächst. Um die Wahl zu gewinnen, braucht Harris die Swing States Michigan und Wisconsin. Und obwohl dort Harris dort viel Zeit und Millionen von Dollar investiert hat scheint sie keinen Vorsprung ausbauen zu können. In beiden Staaten liegen Harris und Trump gleichauf, mit je 49 %. Trump punktet weiterhin bei Männern. Nicht nur bei weißen Männern sondern auch bei Schwarzen und Hispanics.  Harris hat auch Probleme bei Selbstständigen und Berufstätigen in oberen Führungspositionen.

Es ist ein Wahlkampf wie es ihm in der Geschichte Amerikas noch nicht gab. Eine Kandidatin ist eine Schwarze Frau. Der andere Kandidat war schon einmal Präsident. 

Harris wurde im Wahlkampf von den Republikanern viel kritisiert dass sie Interviews soweit möglich aus dem Weg ging. 

Harris machte letzte Woche ein grosses TV Interview mit der renommierten US-Politik Sendung “60 Minutes”. Nach dem Interview stellte sich heraus, dass der TV Sender CBS einige Patzer von Harris einfach heraus geschnitten hat.  Anstatt von ernsthsften Interviews machte sie letzte Woche eine Tour von Late Night TV Sendungen oder Comedy Programmen wie der Howard Sterns Show oder Late Night with Stephen Colbert. Dort konnte sie nur freundliche Interviews erwarten. Jedoch wirken ihre Auftritte seltsam. In einer Zeit in der die Hurrikane Helene und Milton weite Teile des Landes verwüsteten war sie im TV und lachte.

Verwirrung gab es auch, als sich herausstellte dass Kamala Harris den Gouverneur von Florida Ron DeSantis während Hurrikan Milton anrief und ihre Hilfe anbot. Der Gouverneur aber meinte dass er ihre Hilfe nicht brauche. “Noch nie in den letzten dreieinhalb Jahren im Weißen Haus hat sie sich nach einem einzigen Hurrikan gemeldet”, meinte der Gouverneur.  Selbst Joe Biden machte klar das Kamala Harris als Vizepräsidentin keine Befugnisse für Hurricane Hilfe hatte, was von Beobachten als ein Schuss gegen Kamala Harris gedeutet wurde.

Trump konzentriert sich auf seine Wahlkampfauftritte. In einem Interview sagte er, dass er jetzt jeden Tag bis zum Wahltag einen Wahlkampfauftritt machen würde. Er konzentriert sich auf die Staaten Pennsylvania, Michigan und Wisconsin. Der große Vorsprung wie gegenüber Joe Biden ist dahin, aber im Trump Camp gibt man sich weiter siegessicher.

Toni Schweinzer
10.10.2024

Kategorien: Gastbeitrag