Zwei im US-Wahlkampf nie-dagewesene Ereignisse haben in den letzten Wochen das Rennen um das Weiße Haus auf den Kopf gestellt. Zum einen, das für die Amerikaner schockierende Auftreten ihres Präsidenten bei der TV Debatte gegen Donald Trump. Zum anderen, das Attentat an Donald Trump letzten Samstag in Butler, Pennsylvania. 

Die TV-Debatte hat die Amerikaner schockiert. Sie haben zum ersten Mal -live und ungefiltert- einen schwachen, alternden US Präsidenten gesehen, der ganz offensichtlich Probleme mit dem Gedächtnis hat. Das Attentat gegen Donald Trump mobilisiert nicht nur die Trump Anhängerschaft aber auch bei den unentschieden Wählern hat dieses Attentat die Ausgangslage verändert – und zwar für Trump. Das legendäre Foto mit dem blutigen Trump, der die Faust hebt, wird sich in’s kollektive Gedächtnis der Amerikaner brennen.

Auch sonst werden die Nachrichten für Joe Biden immer schlechter. Laut einer jüngsten AP-Umfrage, wollen fast zwei Drittel der Demokraten, dass Biden sich aus dem Präsidentschaftsrennen zurückzieht. In jüngsten Umfragen führt Trump mit +5% USA-weit und in allen sieben wichtigen Swing States.  Ein Blick auf die Wahlkarte zeigt, dass Trump derzeit die US Wahl mit 325 zu 213 Wahlmännern gewinnen würde (270 werden benötigt für den Sieg)

In den US Medien gibt es immer öfters Berichte über Top-Demokraten die glauben, dass Biden bald aus dem Rennen aussteigen wird. Top-Demokraten, Führer aus dem Kongress und enge persönliche Freunde von Joe Biden arbeiten daran, Biden zu überzeugen in den nächsten Tagen aus dem Präsidentschaftsrennen auszusteigen.  Die Führung seiner Partei, seine Freunde und wichtigen Spender glauben, dass er nicht gewinnen kann und die öffentliche Wahrnehmung seines Alters und seiner geistigen Schärfe nicht ändern wird.

US Medien berichten, dem Präsidenten wird gesagt, dass, wenn er im Rennen bleibt, wird Trump einen Erdrutsch-Sieg erzielen und Bidens Vermächtnis und die Hoffnungen der Demokratischen Partei für Jahre auslöschen.

Rein rechtlich, kann Biden nicht gezwungen werden das Rennen zu verlassen. Er hat die Vorwahlen gewonnen und damit auch die Delegierten für den Nominierungsparteitag. Diese Delegierten sind nicht frei in ihrer Entscheidungsfindung, sondern an Biden gebunden. Darüber hinaus gibt es in knapp 30 US Staaten Gesetze die genau verhindern, dass ein Sieger in den Vorwahlen später von der Parteizentrale in Washington ausgetauscht wird. Biden muss also selber entscheiden, das Rennen zu verlassen.

Ein Top-Demokrat sagte jüngst, Biden „wird nicht von der Bühne geschleppt werden … Das Ziel ist es, ihn von der Bühne gehen zu lassen“.

Toni Schweinzer

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