Wer heutzutage wissen will, ob die Freibad-Saison bereits begonnen hat, muss keinen Blick mehr auf das Thermometer werfen oder sich die Öffnungszeiten des örtlichen Schwimmbades zu Gemüte führen. Es reicht völlig aus, die Nachrichten zu verfolgen. Eine Massenschlägerei mit 30 Beteiligten im Freibad von Pankow in Berlin hier oder mit 40 Beteiligten in Mannheim da, sexuelle Belästigungen durch eine Gruppe junger Männer in Mönchengladbach oder in Stuttgart – man kommt kaum hinterher bei all den Berichten über in Freibädern verübte Straftaten. Was sie alle gemein haben, ist die Täter-Klientel, die zu relativieren sich Journalisten und Altparteien gleichermaßen zur Aufgabe gemacht haben. Der Klimawandel sei schuld an den seit Jahren zunehmenden Gewaltexzessen in den Vergnügungsbädern der Republik, hat man letzten Sommer gar zu hören bekommen – wenig verwunderlich mit dem WDR von einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt.