Aus dem reaktionären Tagebuch: Ein Gastbeitrag von dem Journalisten Gert Bachmann.

Eine noch nie dagewesene Welle der Empörung überflutet die Bundesrepublik Deutschland. Zehntausende Menschen strömen auf die Straßen. Bewaffnet mit Fackeln, Schildern, Transparenten wie heiligem Zorn. Ausgestattet mit dem Signum der Gerechtigkeit. Auserkoren durch eine höhere Moral.

Dutzende Büros der AfD stehen bereits in Flammen. Die Feuerwehr hat Anweisung erhalten lediglich dafür zu sorgen, dass die Brände nicht auf andere Gebäude übergreifen. Die Polizei eskortiert die wütenden Massen und beschränkt sich auf die Eindämmung von Kollateralschäden.

Die Redakteure produzieren Sonderausgabe um Sonderausgabe. Die Tatsturen glühen im anti-faschistischen Eifer. Nie wieder. Verteidigt unser System. Nieder mit den Aussätzigen. Kein Fußbreit dem politischen Anti-Christen.

Die Politik überschlägt sich im Entsetzungsmodus und zwischen den Attacken der Schnappatmung erblicken Wordfetzen das Licht der Öffentlichkeit.

Unzumutbar. Intolerabel. Verbotsverfahren.

Der Bundestag hält eine Sondersitzung ab. Die Abgeordneten der AfD wurden am Betreten des Reichstagsgebäudes gehindert. Einstimmig wurde das Eilverfahren zum Verbot der AfD beschlossen. Parteivermögen eingezogen. Privatvermögen der Funktionäre wie Sympathisanten beschlagnahmt. Rädelsführer inhaftiert. Eine Condemnatio memoriae verhängt.

Zensurgesetze. Gesetze gegen Hass. Gesetze gegen Hetze. Gesetze gegen Kritik. Ausweitung der Internetkontrolle. Zuckerbrot und Peitsche Regelungen nach chinesischem Vorbild.

Was ist passiert? Ein AfD-Funktionär erklärte während einer Podiumsdiskussion, dass nach der Erschießung der Chefredakteure und der Verleger noch immer geschrieben werden müsse.

Nein, nein. Erklärte der AfD-Bundesobmann. Wir lassen sie schon vorher etwas Vernünftiges arbeiten.

Moment. Das ist gar nicht passiert. Es war die Linkspartei? Und es waren die Reichen?

Und bevor sich manche denken: Eh nicht so schlimm…

Die Reichen sind ebenso flexibel wie ihr Kapital. Dann labt sich der Linke am Mittelstand, welchem ein Kulakenschicksal droht…

Gert Bachmann

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