Ein lesenswerter Leserbrief von Manfred Schmidt, dem Vorsitzenden der AfD-Kreistagsfrakion im Landkreis Ebersberg, zum Artikel “Sie haben Ihren Kampf vor 76 Jahren verloren” aus dem Münchner Merkur vom 28. Januar 2021. Thema: Der kürzliche Auftritt von Charlotte Knobloch.

Antisemitismus verbietet sich schon aus christlich-religiöser Sicht, da der Heiligen Schrift zufolge die Juden Gottes auserwähltes Volk sind und weil Jesus als Gottes Sohn selbst Jude war; angesichts dieser Fakten empfinde ich Antisemitismus als geradezu selbstmörderisch. Wozu er führt, hat meine Generation vor 75 Jahren noch am eigenen Leib erfahren müssen. Daß allerdings Charlotte Knobloch die Erinnerung an diese furchtbare Zeit dazu benutzt, der größten Oppositionspartei im Deutschen Bundestag sozusagen ihre Existenz vorzuwerfen,z.B. mit Ihrem Zitat: “Ich kann nicht so tun , als kümmere es mich nicht, dass Sie hier sitzen”, ist eine unerträgliche Anmaßung und ein respektloser undemokratischer Vorwurf an alle AfD-Wähler. Die Vertreter der übrigen Parteien werden das freilich gerne hören, zumal sie ja denen auf derart opportunistisch-populistische Weise lästige Konkurrenz ganz im Sinne des gerade herrschenden Zeitgeistes vom Halse schafft. War es aber nicht gerade der jeweilige Zeitgeist, der sie zu den Ungeheuerlichkeiten der skandalösen Nazi-Vergangenheitsbewältigung schweigen ließ ? Wo blieb denn Frau Knoblochs öffentliche Empörung, als z.B.die damalige CDU/CSU/FDP-Regierung den Erfinder und Kommentator der schändlichen Nürnberger Rassegesetze namens Globke zum Staatsminister im Bundeskanzleramt berief. Auch habe ich weder vom Zentralrat der Juden noch von Charlotte Knoblich jemals ein Wehklagen darüber gehört, daß ein offensichtlich von allen guten Geistern verlassener Ministerialrat eines bayer. Ministeriums der in München lebenden Witwe Freisler die Pension eines Ministerialrats zubilligte. Daß die Nachkriegsjustiz bis in die 70er Jahre mit Nazirichtern, sogar mit Blutrichtern des verbrecherischen Volksgerichtshofes unangefochten durchsetzt war, gehört in die gleiche Kategorie. Aber all das und viel mehr wird heute gerne auch in den Medien verschwiegen.

Manfred Schmidt

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