Im Rahmen des Wirtschaftsausschusses wurde jetzt über zwei Dringlichkeitsanträge bezüglich der Zukunft der Automobilindustrie beraten. Während CSU und Freie Wähler dabei nur zaghaft den Erhalt des Verbrennungsmotors thematisierten, forderte die AfD ganz klar, die Dieseltechnologie zu erhalten, die Entwicklung synthetischer Kraftstoffe und neuer Antriebe zu unterstützen, sowie die Förderung zur Elektrifizierung des Verkehrs zugunsten eines ganzheitlichen Energie- und Mobilitätskonzeptes zu reduzieren.

Deutschlands Wirtschaft wird maßgeblich durch die Automobilindustrie getragen. Laut Prof. Dr. Wollmershäuser vom Münchner ifo Institut beträgt allein der Anteil dieser Branche stolze 15 % am Bruttoinlandsprodukt. „Angesichts der aktuellen Diskussionen um Stickoxid-Grenzwerte und die Zukunft des Verbrennungsmotors entsteht leider nicht der Eindruck, als würde die Bedeutung dieser Leitindustrie erkannt und diese unterstützt werden“, so der Landtagsabgeordnete Franz Bergmüller jetzt im Wirtschaftsausschuss.

Die AfD hatte zuvor den Dringlichkeitsantrag gestellt, anstatt einer Fokussierung auf die Elektromobilität, die Erforschung synthetischer Kraftstoffe und neuer Technologien, wie Brennstoffzellen oder Power-to-Gas, stärker zu unterstützen. „Der Diesel ist eine deutsche Schlüsseltechnologie, die in mehreren wissenschaftlichen Untersuchungen nicht so schlecht abschneidet, wie es in den Medien dargestellt wird“, weiß Bergmüller, „die Europäische Kommission setzt mit ihrer Richtlinie jedoch voll auf Elektromobilität.“ Der wirtschaftspolitische Sprecher der AfD-Fraktion bezweifelt allerdings die Wettbewerbsfähigkeit dieses Antriebs. „Die Energie- und der Wertstoffbilanz der Elektromobilität ist mehr als fragwürdig. Auch die Entsorgung alter Fahrzeugbatterien muss unter ökologischen Aspekten hinterfragt werden.“

CSU und Freie Wähler hatten ebenfalls einen Dringlichkeitsantrag bezüglich der Zukunft der Automobilindustrie gestellt. Auch darin wird die Weiterentwicklung bewährter Antriebstechnologien mit Verbrennungsmotoren gefordert, wenngleich auch nur in einem Nebensatz. Hauptsächlich soll die „Technologieführerschaft“ Bayerns allumfassend gesichert werden – in Hinblick auf die stetig steigenden Stromkosten und der damit verbundenen Abnahme der Attraktivität Bayerns für Industrieunternehmen fast ironisch.

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