Was bedeutet Einwanderung für unser christlich geprägtes Europa? Über diese Fragestellung referierte jetzt Migrationsexperte Dr. Rainer Rothfuß im Happinger Hof in Rosenheim. Neben gesellschaftlichen und kulturellen Problemen sieht der EU-Kandidat dabei auch den wirtschaftlichen Aspekt als höchst kritisch an. Er spricht sich daher für eine Remigrationsagenda aus, um eine Rückführung Geflüchteter in ihre Heimat zu ermöglichen.
„Demographischer Wandel führt zu gesellschaftlichen Veränderungen“, so Dr. Rainer Rothfuss, „auf diese Weise reflektiert sich auch Migration in unserer Gesellschaft.“ In Europa treffen durch Einwanderung dabei zwei Wertesysteme aufeinander. Beispielsweise unterscheiden sich schon alleine bei der Frage um eine Verbindung von Kirche und Staat christliche und islamische Werte grundlegend. Einen gesamtgesellschaftlichen Diskurs herzustellen, gestaltet sich daher in verschiedensten Punkten äußert schwierig. Durch eine Vermischung von Kulturen wird jedoch die „gesamteuropäische Einheit“ gefördert. „Derzeit identifizieren sich Menschen noch viermal stärker mit ihrem Heimatland, als mit Europa“, so Rothfuß. Durch Einwanderung werde dieses Verständnis jedoch aufgeweicht.
„Momentan wird der ‚nicht bindende’ UN-Migrationspakt schrittweise in geltendes Recht umgewandelt, beispielsweise durch das Fachkräfteeinwanderungsgesetz“, erklärt der Experte. Er warnt eindrücklich vor den Folgen der neuen Regelung. „Die Jugendarbeitslosigkeit ist bereits jetzt in vielen europäischen Ländern erschreckend hoch. Die prognostizierten zusätzlichen Arbeitskräfte werden dieses Problem enorm verschärfen“, so Rothfuß. Er setzt stattdessen auf eine Remigrationsagenda. Dabei sollen insbesondere Entwicklungshilfen aufgestockt werden, Waffenlieferungen und Bundeswehreinsätze gestoppt werden, Rückführungsabkommen mit den Herkunftsländern geschlossen werden und die gesetzlichen und politischen Grundlagen für Asyl überarbeitet werden. Massive Rückführungsprogramme sollen Geflüchteten dann ermöglichen, in ihre Heimat zurückzukehren. Eine solche Vernetzung mit anderen Ländern würde dann auch wirtschaftliche Beziehungen stärken. „Wir dürfen keine ausgebildeten Fachkräfte, wie beispielsweise Ärzte, aus diesen Ländern abziehen“, so Rothfuß, „stattdessen müssen wir es ermöglichen, dass diese Menschen ihr Wissen und Können wieder für ihre Bevölkerung und ihr Land einsetzen können.“
Auch AfD-Landtagsabgeordneter Franz Bergmüller unterstützt die Forderungen des Migrationsexperten. „Ich bedanke mich vielmals für diesen informativen und zukunftsweisenden Vortrag“, so der Politiker, „Einwanderung gehört zu den wichtigsten Themen unserer Zeit. Es ist dringend notwendig, sich dieser Problematik anzunehmen und über die Schwierigkeiten, aber auch über die Chancen und Möglichkeiten für die Zukunft aufzuklären.“