Elf Monate vor der US-Wahl blickt Amerika auf die Eröffnung des Wahljahres 2024 mit den ersten Vorwahlen der Republikaner am 15. Januar in Iowa.

Trump führt das Feld der Republikaner mit weitem Vorsprung

Donald Trump führt weiterhin das Feld unter den Republikanern und das mit einem fast schon historischen Vorsprung. Donald Trump dominiert die Umfragen bei den Republikanern mit Werten um 60%. Auf Platz zwei und drei, somit die nächsten beiden im Feld, sind der Gouverneur von Florida Ron DeSantis und die ehemalige UN-Botschafterin der USA aus South Carolina, Nikki Haley, die jeweils weit abgeschlagen mit etwa 12 % liegen.  Bei diesem Vorsprung hat Trump seine Widersacher schon einige Male aufgefordert, das Rennen zu verlassen. “Das Interessante am Rennen um das Weiße Haus 2024 ist, dass es bei den Republikanern eigentlich gar kein Rennen ist”, meinte kürzlich ein Fernsehkommentator.

Die Frage scheint zu sein, was müsste eigentlich passieren, damit Trump nicht der Kandidat der Republikaner wird? In den US-Medien spricht man schon davon, dass die anderen republikanischen Kandidaten ab nun schon so etwas wie den perfekten Wahlkampf hinlegen müssten, um einen früheren Präsidenten und  eine kulturelle Ikone noch zu überholen. Die Frage, die sich mittlerweile jeder Reporter in Washington stellt, ist, welche Auswirkungen die vier Gerichtsverfahren gegen Trump noch haben könnten? Denn es gibt Umfragen, in denen ein Teil der Wählerschaft Trump verlassen würde, sollte er in einem der Verfahren wirklich schuldig gesprochen werden. Zum jetzigen Zeitpunkt helfen die vier Anklagen Trump sogar in den Umfragen unter den republikanischen Wählern, denn sie sehen sich darin in ihrer Ansicht von einer Politisierung der Institutionen bestätigt.

Biden bleibt die Wahl der Demokraten 

Bei den Demokraten führt immer noch Joe Biden das Feld, obwohl 70 % der demokratischen Wähler eigentlich einen anderen Kandidaten zum Präsidenten haben wollen. Biden gilt einfach als zu alt mit seinen 81 Jahren. „Jeden Morgen, wenn er ins Oval Office kommt, ist er der älteste Präsident, den die USA jemals hatten“, meinte kürzlich ein Fernsehkommentator. Über die letzten Monate gab es immer wieder Gerüchte, dass Biden aufgrund seines Alters das Amt verlassen würde. Ein alternativer Bewerber für das demokratische Feld hat sich nie aufgetan. Kurz war der Gouverneur von Kalifornien, Newsom, im Gespräch, aber auch er konnte (oder wollte) Biden nicht vom Thron stürzen.

Trump führt in den Umfragen

Trump führt gegen Biden immer öfters in den Umfragen. Im Wahlkampf 2020 hat er kein einziges Mal gegen Joe Biden geführt.

Im Moment führt Trump USA-weit gegen Biden mit 2 %. In den letzten 25 Umfragen zu einem direkten Vergleich zwischen Trump und Biden hat Trump 21 mal gewonnen. Gefährlich für Biden ist, dass Trump in sechs der sieben wichtigen Swing States, die Staaten die aller voraussicht nach wirklich die Wahl entscheiden, führt. Bei der Wahl 2020 konnte Biden noch sechs dieser Staaten für sich entscheiden.

Immer mehr Amerikaner sagen, es ging ihnen besser unter Trump als unter Biden. Eine amerikanische Durchschnittsfamilie braucht mittlerweile 700 US-Dollar mehr im Monat für Güter des täglichen Gebrauchs als noch vor zwei Jahren. Unvorstellbare 99% der Amerikaner können sich kein eigenes Haus leisten, weil die Zinsen mittlerweile gestiegen sind und die Immobilienpreise trotzdem hoch bleiben. Es ist also kein Wunder, dass nur 23 % der Amerikaner glauben, dass sich ihr Leben unter Biden verbessert hat, und 53 % der Amerikaner glauben, dass es ihnen unter Trump besser ging. Mittlerweile spricht man in den USA sogar von einer Art Nostalgie für die Trump-Jahre.

Toni Schweinzer

Bilder: Public Domain.

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