Heute in einem Jahr ist die US Präsidentschaftswahl 2024. Toni Schweinzer, ehemaliger Kreisvorstand der AfD Rosenheim der jetzt in den USA lebt, berichtet über den Stand des Rennens für das Weiße Haus:
Ein Jahr vor der US-Präsidentschaftswahl 2024 bewerben sich derzeit dreizehn Kandidaten – neun Republikaner und vier Demokraten – in den Vorwahlen um die Nominierung ihrer Partei. Doch die meisten von ihnen stehen im Schatten der beiden Männer, die sich bereits 2020 gegenüberstanden: Präsident Joe Biden und der ehemalige Präsident Donald Trump.
Während acht Republikaner Donald Trump herausfordern, liegt er in allen Umfragen weit vor ihnen. Seine Popularität bei den Amerikanern hat trotz vier Anklagen und Gerichtsverfahren nicht gelitten, sondern ist sogar nach jedem neuen Verfahren noch gestiegen.
Trump kandidiert, um das Amt zurückzuerobern, das er 2020 verlor, und um Amerika noch einmal groß zu machen (“Make America great again -again!”), wie er sagt. Bei seinen Wahlkampfauftritten spricht er vor allem über die schlechte Wirtschaftslage unter Biden, die offene Grenze zu Mexiko (geschätzt sieben Millionen Migranten sind während Bidens Amtszeit in’s Land gekommen) und er lehnt das kostspielige Engagement der USA in der Ukraine ab. Trump hat immer noch großen Einfluss in der Republikanischen Partei und eine große Basis von engagierten Anhängern.
Auf der Seite der Demokraten hat Joe Biden bisher drei Herausforderer, die aber in den Umfragen mit einstelligen Prozentzahlen chancenlos gelten.
Biden betont bisher seine Errungenschaften wie ein großes Infrastrukturprogramm nach Corona und seine Unterstützung für demokratische Prioritäten wie das Abtreibungsrecht. Allerdings sind viele Demokraten besorgt über Bidens Alter, da er mit 80 Jahren bereits der älteste US-Präsident jemals ist und bei einer Wiederwahl am Ende seiner Amtszeit 86 Jahre alt wäre. Trotzdem hat die Partei ihre Unterstützung für seine erneute Kandidatur bekundet.
Präsident Biden hat mit sinkenden Zustimmungsraten zu kämpfen. Laut einer CNN-Umfrage im September ist seine Zustimmungsrate auf ein Rekordtief von 39 Prozent gefallen. Über 50 Prozent der Amerikaner sprechen sich mittlerweile gegen ihn und seine Politik aus.
Etwas mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Demokraten und 73 Prozent aller Amerikaner sind Umfragen zufolge „ernsthaft besorgt“ über Bidens Alter. Darüber hinaus wird er wegen einigen peinlichen Auftritten kritisiert, die Zweifel an seiner körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit aufkommen lassen.
In den letzten Monaten gab es eine Fülle von Auftritten bei denen er in Ansprachen oder Interviews einfach den Faden verlor, bei Vorträgen einschlief, oder Zuhause in Delaware im Urlaub am Strand kaum in der Lage war seinen Campingstuhl im Sand umzustellen. Dann kam eine Reihe von Stürzen vor laufender Kamera, bei denen zu spüren war, dass der US Präsident von alleine nicht mehr auf die Füße kann. Selbst nach der Landung mit der Air Force One kommt Biden steigt Biden mittlerweile nur noch über die Service Treppe am hinteren Ende des Flugzeugs aus. Die ist die Treppe nur halb so lang und hat weniger Stufen. Im Weißen Haus hat man sogar eine Taskforce gegründet die sich nur damit beschäftigt einen weiteren Sturz Bidens zu vermeiden. Noch ein peinlicher Sturz -und es könnte vorbei sein, mit einer zweiten Amtszeit für Joe Biden.
Auch in wirtschaftlichen Kompetenzfragen schneidet Biden schlechter ab als Trump. Eine Umfrage ergab jüngst, dass 47 Prozent der Amerikaner Trump eher zutrauen, die wirtschaftliche Lage im Land zu verbessern, verglichen mit 36 Prozent für Biden. Zudem laufen Ermittlungen im Kongress gegen Biden, verursacht durch seinen Sohn Hunter, der verdächtigt wird, Schmiergeldzahlungen für “Zugang” zu Joe Biden erhalten zu haben.
Langsam zeigen auch die Umfragen, dass Trump bei einem direkten Match gegen Biden leicht im Vorteil liegt. So führt Trump einer jüngsten Umfrage zufolge mit 51 zu 49 gegen Biden.
Toni Schweinzer