„Seit Wochen und Monaten sind wir Familien einer Belastung ausgesetzt, die nicht mehr länger auf den Schultern getragen werden kann und darf!“ – Der Brief einer Mutter von vier Kindern an die Abgeordneten des bayerischen Landtags zeigt deutlich, dass der derzeitige „Corona-Irrsin“ so nicht weitergeführt werden darf!
Sehr geehrter Herr Bergmüller,
Mit dieser E-Mail wende ich mich an Sie als Abgeordneten des Bayrischen Landtags.
Ich bin Mutter von 4 schulpflichtigen Kindern und als solche sehe ich es als meine Pflicht an, mich für deren Recht auf Bildung und Recht auf körperliche und psychische Unversehrtheit einzusetzen.
Seit Wochen und Monaten sind wir Familien einer Belastung ausgesetzt, die nicht mehr länger auf den Schultern getragen werden kann und darf!
Das Schuljahr 2019⁄2020 war gelinde gesagt in jeder Hinsicht eine Katastrophe für alle Beteiligten. Sich hinter der Ausrede „Pandemie“ zu verstecken ist unsachlich und feige. Ich möchte mich jedoch nicht in einer Corona Diskussion verstricken, sondern Sie daran erinnern, dass Sie als Vertreter der bayerischen Bevölkerung in der Pflicht sind, alles dafür zu tun, dass Schule wieder in einem umsetzbaren Rahmen stattfinden kann.
Im Schreiben des Kultusministeriums (Hygieneplan zur Einhaltung des Infektionsschutzes an bayerischen Schulen (vgl. § 15a Abs. 2 Satz 1 5. BayIfSMV)) heißt es
„Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler dürfen die Schulen nicht betreten, wenn sie – (coronaspezifische) Krankheitssymptome (z. B. Fieber, trockener Husten, Atemproblemen, Verlust Geschmacks- / Geruchssinn, Hals-, Gliederschmerzen, Übelkeit / Erbrechen, Durchfall) aufweisen…“
Wie wir alle wissen, sind Kinder im Herbst / Winter alljährlich ständig erkältet und dürften nun laut Hygieneplan Kitas und Schulen nicht betreten. Müssen wir davon ausgehen, dass im Herbst jedes zweite Kind nach Hause geschickt wird, nur weil es sich die Nase putzt?!
Laut Kultusministerium dürfen Kinder mit Erkältungssymptomen nur dann wieder in die Schule gehen, wenn sie einen negativen Corona-Test vorweisen können.
Ich frage Sie:
Wer soll diese Tests durchführen?
Wer soll die Testung zahlen?
Wer übernimmt die Verantwortung, sollte es bei der Testung zu einer Verletzung der Nasenschleimhäute kommen (vgl. hämato-enzephalische Barriereschädigung )?
Gesundheitsminister Jens Spahn warnte im Interview “Bericht aus Berlin” bereits Mitte Juni davor, in der Bevölkerung massenhaft auf das Coronavirus zu testen. Aufgrund der Fehlerquote hätte man bei einer Ausweitung der Tests “auf einmal viel mehr falsch positive Ergebnisse.“
Die Konsequenzen eines möglicherweise falsch-positiven Corona-Tests für Schüler, Schule und Familien wären enorm (Quarantäne, Schulschließungen, Unterrichtsausfall bis hin zu Job-Verlust der Eltern) und absolut nicht verantwortbar.
Verständlicherweise verweigern viele Kinderärzte „einen sinnlosen, nicht medizinisch indizierten Test…“ (s. Main-Post vom 18.7.2020 Artikel „Odysee zum Corona-Test“) – auch sie wissen um die Gefahr eines falsch-positiven Ergebnisses und fürchten daher die Konsequenzen für ihren Praxisbetrieb.
Es wurden bereits Studien gemacht, die deutlich aufzeigen, dass Kinder entweder symptomlos sind oder nur leicht erkranken und dass sie laut Professor Klaus-Michael Debatin, Direktor der Kinderklinik an der Universität Ulm, „nicht als Treiber der Infektion anzusehen sind“. Obwohl Kinder seltener erkranken und seltener mit dem Virus infiziert waren, werden Kinder schon „monatelang wie “Virenschleudern” behandelt“ und dürfen nicht in die Schule gehen.
Im jüngsten Interview mit Professor Streeck vom 16.7.2020 (faz) machte er deutlich, wie wichtig es für die psychische Entwicklung von Kindern ist, dass sie Gleichaltrige treffen, mit ihnen spielen und lernen, ja sie sogar berühren dürfen.
Eine Umfrage des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) (vom 10.7.2020) zeigt für Deutschland auf, wie sich die Corona-Pandemie auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ausgewirkt hat. Demnach fühlen sich mehr als 70 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen durch die Corona-Krise seelisch belastet. Stress, Angst und Depressionen haben zugenommen. Das Risiko für psychische Auffälligkeiten habe sich fast verdoppelt.
Wie sollen Eltern, deren Belastbarkeitsgrenze schon längst überschritten ist, weiterhin für die Betreuung ihrer Kinder, die nicht in Kita oder Schule gehen dürfen, sorgen? Homeschooling oder Homekindergardening ist den Eltern oder Großeltern nicht mehr länger zuzumuten, da sie mittlerweile wieder selbst arbeiten müssen. Schließlich mussten viele ihren Jahresurlaub schon während der ersten Lockdown-Phase in Anspruch nehmen.
Ich fordere Sie auf, sich im Landtag für die Rechte unserer Kinder – wohlgemerkt den Schwächsten der Gesellschaft – einzusetzen.
Die Hygienemaßnahmen des KM müssen praktikabler gestaltet werden und vor allem ist diese unsinnige Forderung einer Testung sofort zu streichen. Unserer Kinder gefährden keine Leben, auch nicht wenn sie Schnupfen und/oder Husten haben! Wir dürfen nicht zulassen, dass man ihnen weiterhin genau dieses Gefühl vermittelt. Oder steht „Panik in der Bevölkerung schüren, besonders bei den Familien“ immer noch auf der Agenda? Ich hoffe nicht!
Denken Sie daran: Kinder brauchen Kinder!
Unsere Kinder sind unsere Zukunft – auch hier in Bayern!