Es ist ein Thema, bei dem die Meinungen der deutschen Bevölkerung polarisieren. Vergangene Woche berieten die Justizminister der Länder über eine Legalisierung des sogenannten „Containern“. Jetzt steht fest: Die Entnahme von Lebensmitteln aus fremdem Müll bleibt weiterhin illegal. Der AfD-Landtagsabgeordnete Franz Bergmüller kann diese Entscheidung nicht nachvollziehen.
Als „feiges Entziehen aus der Verantwortung“ bezeichnet der AfD-Landtagsabgeordnete Franz Bergmüller die Entscheidung des Bundesrats, das sogenannte „Containern“ weiterhin nicht zu legalisieren. „Es ist ein Armutszeugnis für Deutschland, wenn Politiker die Verschwendung von Lebensmitteln gleichgültig ignorieren“, so Bergmüller, „in den meisten anderen Ländern stellt sich eine solche Diskussion gar nicht – Lebensmittel, die noch genießbar sind, gehören nicht in die Mülltonne.“
Das „Containern“ ist besonders unter Studenten, Bedürftigen oder Aktivisten weit verbreitet. Dafür werden, meist nachts, Müllcontainer von beispielsweisen Supermarktketten aufgebrochen und nach noch verwertbaren Lebensmitteln durchsucht. „Auch in unserer Wohlstandsgesellschaft gibt es leider eine große Anzahl an Menschen, die auf kostenlose Lebensmittel angewiesen sind“, weiß der Politiker, „dass Bedürftige jetzt weiterhin rechtlich für ‚containern‘ belangt werden, ist einfach lächerlich.“
Um die enorme Lebensmittelverschwendung in Deutschland einzudämmen, kann jeder Einzelne seinen Teil dazu beitragen. „Die Hauptverschwender sind große Supermarktketten. Diese orientieren sich allerdings an den Wünschen der Verbraucher. Wenn wenige Minuten vor Ladenschluss kein frisches Brot mehr im Regal liegt, laufen viele Kunden Sturm. Da ist es nicht verwunderlich, wenn überproduziert wird und der Rest im Müll landet – einen Tag später würden dieselben Kunden das nun ‚alte‘ Brot nämlich nichtmehr kaufen“, so Bergmüller, „Fakt ist jedoch: Genießbare Lebensmittel dürfen nicht verschwendet werden. Daher darf ‚Containern‘ keine Straftat bleiben!“