Die politische Akademie Tutzing lud jetzt zum Akademiegespräch “Bayern nach der Wahl – Gesellschaftliche Trends als Herausforderungen für die Parteien” in den Bayerischen Landtag ein. Ein Bericht von MdL Franz Bergmüller:

Liebe Bürger,
Nach den Grußworten von der Hausherrin Ilse Aigner und der Akademiedirektorin Prof. Dr. Ursula Münch hielt der Demoskop und Buchverfasser Thomas Petersen einen 20minütigen Impulsvortrag, der sehr sachlich von ihm vorgetragen wurde. Herausragende neue Erkenntnisse waren darin nicht enthalten. Im Kern ging es um Glaubwürdigkeit zwischen Reden und Tun der Altparteien. Aber in der anschließenden Diskussion prognostizierte er holländische Verhältnisse mit vielen Parteien in der Zukunft. Er sah dies aber nicht als so problematisch an, denn auch in Holland gab es bisher eine Mehrparteienregierung und eine Mehrparteienopposition. Er sieht trotz dieser Entwicklung nicht schwarz für die Zukunft. Wie immer provozierend kam der jüdische Politiker, Publizist und Moderator Prof. Dr. Dr. Michel Friedman rüber! An der Ausgrenzung der Juden sind die Christen schon seit etwa 300 Jahren nach Christus Schuld, weil sie als Feindbild für alles herhalten mussten. Er bezichtigte zwar vor dem elitären Kreis der Zuhörer die AfD im Bundestag der Hetze, sieht sie aber durch die demokratische Wahl legitimiert. Er führte einen sehr hochtrabenden Disput mit dem Demoskopen Thomas Petersen, der im Publikum, das lieber „Friede, Freude, Eierkuchen“ bevorzugt, schon für Erstaunen sorgte. Zum Schluss entschuldigte sich Herr Friedman bei Herrn Petersen für die harsche Kritik an seinen Aussagen. Die Prof. Dr. Astrid Séville war eher das ausgleichende Element zwischen den beiden Männern.

Sie verwies darauf, dass die Altparteien ihren Worten Taten folgen lassen müssen, denn sonst wählen die Bürger den Protest bzw. die Alternative. Dies sah auch der Demoskop Petersen so. Sie kritisierte Staatsminister Aiwanger für sein Auftreten in Erding bei der Demo und seinen Satz „man müsse sich die Demokratie zurück holen“. Sie sagte deutlich, dass dieser Sprachjargon eines Ministers unwürdig ist, verwies aber auch auf die harschen Aussagen früherer CSU-Generalsekretäre, die ihrer Meinung nach auch die Grenzen der politischen Kultur überschritten hätten. Obwohl im Publikum sitzend, verteidigte der Vizepräsident des Bayerischen Landtages, Alexander Hold von den Freien Wählern, seinen Parteikollegen Aiwanger in der anschließenden Fragerunde nicht. Stattdessen fragte der Rosenheimer AfD Landtagsabgeordnete Franz Bergmüller als Einziger, ob denn alle Podiumsteilnehmer beispielsweise auf dem Kapfhamer Volksfest vor der ländlichen Bevölkerung genauso reden würden, als vor dem doch eher elitären Kreis der Gäste hier im Landtag, da die doch keinesfalls den Querschnitt der Bevölkerung darstellen konnten. Die Moderatorin Prof. Dr. Ursula Münch erlaubte sich in einer arroganten und herablassenden Art, Bergmüller zu maßregeln, dass „solche Fragen hier nicht her gehören und mehr oder weniger deplatziert sind“. Sie erntete im Publikum dafür auch Applaus, denn dieses Publikum betrachtet sich doch eher auch als elitäre Klasse. Sie bekommen in ihrer Blase überhaupt nicht mehr mit, wie die normalen Bürger die Politikerphrasen satt haben. Dieser elitären Blase wäre am liebsten gewesen, dass Aiwanger wegen seiner Aussagen von Söder als Ministerpräsidenten entlassen worden wäre. Ein einflussreicher CSU-Funktionär sagte vor ein paar Tagen, dass bei einer Entlassung von Aiwanger die CSU auf dem Land nur noch etwas über 20 % bei der Wahl bekommen hätte! Aiwanger hat den Bürgern genauso wie die AfD aus der Seele gesprochen. Gäbe es Aiwanger mit seinen FWlern nicht in Bayern, hätte die AfD etwa 20 % der Wählerstimmen bekommen.
Nur Michel Friedman antwortete doch und sagte, dass er sehr wohl jeden Diskurs überall führen würde, denn er glaube fest an die offene Diskussion mit Argumenten.

Franz Bergmüller

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