Abschließende Handlungsempfehlungen:

Die Analyse der energiepolitischen Gesamtsituation in Deutschland sowie der verfügbaren Technologien ermöglicht Handlungsempfehlungen für eine bürgerfreundliche und zukunftsfähige Entwicklung des Energiesektors. Die AfD müsste hierfür in Teilen eine Neubewertung der eigenen Positionen vornehmen, zum Beispiel im Hinblick auf den Einsatz von einzelnen erneuerbaren Energien.

  1. Deutschland braucht zur Absicherung der bereits vorhandenen volatilen Stromerzeugung aus Windkraft und Photovoltaik sowie zum Erhalt der rotierenden Schwungmasse im Stromnetz grundlastfähige Großkraftwerke. Es müssen daher umgehend die Voraussetzungen für einen Wiedereinstieg in die Kernenergie, die Aufhebung des Kohleausstiegs sowie den Bau neuer Gaskraftwerke geschaffen werden.
  2. Da für die kommenden Jahrzehnte eine zunehmende Konkurrenz um den Zugriff auf die weltweiten Uran-Reserven zu erwarten ist, muss sich Deutschland bereits heute mit langfristigen Lieferverträgen absichern.
  3. Die Nutzung von erneuerbaren Energien hat durch die Krisen der vergangenen Jahre eine geopolitische Komponente erhalten. Die inländische Produktion von Energie erhält durch neue Unsicherheiten (Konflikte, Anschläge auf Infrastruktur) eine höhere Priorität, die in einer bürgerlichen Energiepolitik nicht unberücksichtigt bleiben kann. Ein Ausbau von relativ wirtschaftlichen Technologien wie Photovoltaik in der Stromerzeugung oder oberflächennaher Geothermie im Wärmesektor ist daher zu unterstützen, sofern er ohne Subventionen und unter Wahrung der Versorgungssicherheit erfolgt.
  4. Gelingt der Wiedereinstieg in Kernkraft und Kohleverstromung, können die dann verfügbaren Strommengen auch im Wärmesektor eingesetzt werden. Vor allem im Neubau sowie sanierten Bestand ist die Wärmepumpe bei der Verfügbarkeit günstiger elektrischer Energie eine sinnvolle Technologie.
  5. Der politische Hype um die Wärmepumpe im unsanierten Gebäudebestand entbehrt jeder technischen Grundlage, da diese Technologie nur bei optimal gedämmten Gebäudearten sinnvoll nutzbar ist. Eine indirekte Pflicht zur Sanierung oder zum Heizungsaustausch ist Eigenheimbesitzern gegenüber jedoch unzumutbar. Für den Wärmesektor werden also auch mittelfristig große Mengen an fossilen Energieträgern benötigt.
  6. Erdölbasierte Kraftstoffe bleiben im Verkehrssektor weiterhin unverzichtbar, da es keinen technisch gleichwertigen Ersatz für den Verbrennungsmotor gibt. Auch im Flugverkehr gibt es keine Alternative zum Einsatz von Kerosin.
  7. Deutschland benötigt für den Verkehrssektor sowie die Beheizung des unsanierten Gebäu- debestands in erheblichen Mengen Erdöl und Erdgas. Es müssen daher umgehend Verhandlungen mit allen potenziellen Lieferstaaten aufgenommen werden. Eine Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen mit Russland würde möglicherweise auch die Voraussetzungen für neue Friedensverhandlungen bezüglich der Ukraine schaffen.
Kategorien: Energie