Im Folgenden werden die wichtigsten Energieträger nach Verfügbarkeit, technischem Potenzial sowie Wirtschaftlichkeit bewertet. Weiterhin werden sinnvolle parlamentarische Initiativen aufgeführt.

5. Windenergie

Überblick

In Deutschland sind mittlerweile rund 30.000 Windkraftanlagen in Betrieb. Die Auswirkungen auf das Landschaftsbild, die Anwohner sowie Tiere und Umwelt sind teils erheblich, jedoch leisten die Anlagen vor allem im windstarken Norddeutschland einen nicht zu vernachlässigenden Beitrag zur deutschen Stromerzeugung. An einzelnen Tagen liegt der Anteil der Windkraft bei bis zu 60 % der gesamten Erzeugung.

Verfügbarkeit und Potential

Theoretisch könnten in Deutschland weitere zehntausende Windkraftanlagen errichtet werden, dies ist jedoch vor allem in dicht besiedelten Gegenden der Bevölkerung gegenüber unzumutbar. Im Januar 2024 hat eine Mehrheit der betroffenen Anwohner gegen die Errichtung des bislang größten Windparks in Bayern gestimmt, die Zustimmung für neue Projekte an Land ist generell stark rückläufig. Offshore-Anlagen wirken sich demgegenüber weniger auf Mensch und Umgebung aus, weisen jedoch höhere Stromgestehungskosten auf. Ein denkbarer Ansatz wäre es daher, neue Windkraftanlagen nur nach positivem Bürgerentscheid der Anwohner zu errichten.

Ein Rechenbeispiel zeigt die theoretischen Dimensionen eines regenerativen Energiesystems basierend auf Windkraft: Eine Anlage erreicht in Deutschland durchschnittlich 1.900 Volllaststunden pro Jahr.  Zur Abdeckung eines Energiebedarfs von 2.300 Terrawattstunden wären folglich rund 420.000 Windkraftanlagen mit je drei Megawatt Leistung erforderlich. Unter Berücksichtigung von ca. fünf Millionen Euro Baukosten je Anlage würde dieses Szenario Kosten in Höhe von ca. 2.000 Milliarden Euro verursachen.

Wirtschaftlichkeit

Onshore-Windkraftanlagen weisen je nach Standort Stromgestehungskosten zwischen 4 und 9 Cent je Kilowattstunde auf, Offshore-Anlagen liegen bei 7 bis 12 Cent. Die gängigen Berechnungen lassen jedoch weitere Kostenfaktoren im Zusammenhang mit der Windenergie unberücksichtigt. Der massive Zubau bei Windkraft macht auch einen umfassenden Netzausbau erforderlich, der ebenfalls in die Wirtschaftlichkeit eingerechnet werden muss. Weiterhin entstehen Milliardenkosten u.a. für Netzstabilisierungsmaßnahmen, Ausgleichszahlungen für abgeregelte Strommengen sowie zukünftig auch für die Einspeicherung von überschüssigem Strom, sofern entsprechende Speicher gebaut werden – was derzeit jedoch wirtschaftlich nicht darstellbar wäre.

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