Die Auswirkungen der Coronakrise auf die bayerische Wirtschaft sind enorm. Um zukünftigen wirtschaftlichen Krisen vorzubeugen, setzte sich die AfD mit einem Antrag jetzt für die Einführung eines jährlichen „Bayerischen Krisenvorsoge-Gipfel Wirtschaft“ ein. Im Bayerischen Landtag nahm der Abgeordnete und wirtschaftspolitische Sprecher der AfD-Fraktion Franz Bergmüller in der 53. Plenarsitzung Stellung zu dieser Forderung.

Stand Juli 2020 sind 21 Prozent der Unternehmen von Insolvenz bedroht, die private Kaufkraft sank im zweiten Quartal dieses Jahres um 13 Prozent. Die die derzeitigen Wirtschaftszahlen sind erschreckend.

Um ähnlichen wirtschaftlichen Krisen zukünftig vorbeugen zu können und die Erkenntnisse aus der Coronakrise optimal umzusetzen, forderte die AfD im Bayerischen Landtag jetzt mit einem Antrag, künftig jährlich einen „Bayerischen Krisenvorsorge-Gipfel Wirtschaft“ durchzuführen. Im Rahmen der 53. Plenarsitzung erläuterte der wirtschaftspolitische Sprecher der bayerischen AfD-Fraktion Franz Bergmüller die Dringlichkeit und den Nutzen eines solchen regelmäßigen Krisenvorsorge-Gipfels.

Als der nachfolgende Redner Walter Nussel (CSU) in seinem Beitrag betonte, täglich mit den Wirtschaftsverbänden in Kontakt zu stehen, nutzte Franz Bergmüller die Möglichkeit, hier nochmals genauer nachzuhaken. Auf die Frage, ob Nussel vor der Absage des Oktoberfestes mit dem Verband der Wiesenwirte gesprochen habe, antwortete der CSU-Politiker, dass zwar telefonisch um einen Termin angefragt wurde, dieser allerdings aufgrund der Corona-Pandemie nicht zustande gekommen sei.
Wie Franz Bergmüller allerdings aus sicherer Quelle weiß, wurde die Absage ohne jegliche vorherige Diskussion mit den Wiesenwirten, bzw. deren Vereinigung, von Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter und Ministerpräsident Markus Söder verkündet!

Der Antrag der AfD, einen jährlichen „Bayerischen Krisenvorsorge-Gipfel Wirtschaft“ einzuführen, wurde abgelehnt.

Im Folgenden eine Zusammenfassung der Auswirkungen der Coronakrise auf die deutsche Wirtschaft (Stand Juli 2020):

Konjunktur
Die Corona-Krise markiert den schärfsten Wirtschaftseinbruch seit Bestehen der Bundesrepublik: – 6,8% BIP in 2020.
Quelle: IfW Kiel

Konsum
Die private Kaufkraft (-13% in II 2020) wird sich in Konsumnachfrage entladen, sobald es die Umstände wieder erlauben. Anschieben muss man den Konsum nicht, es reicht, dass sich die Bremsen (Corona-Einschränkungen) lösen.
Quelle: IfW Kiel

Insolvenzen
21% der deutschen Unternehmen sagen die Beeinträchtigungen durch Corona seien existenzbedrohend. In den kommenden Monaten könnte sich eine Insolvenzwelle anbahnen.
Quelle: ifo Institut (Juni 2020).

Export
Die globale Wirtschaftskrise lastet hartnäckig auf den deutschen Exporten, denn die globale Investitionsschwäche bleibt für die vor allem auf Ausrüstungsgüter ausgerichtete deutsche Exportwirtschaft ein hemmender Faktor: in 2020 werden die Exporte um 12,5% zurückgehen, in 2021 um 8,7% – noch deutlich unter Vorkrisenniveau.
Quelle: IfW Kiel

Arbeitsmarkt
Die Zahl der Beschäftigten sinkt um 1 Millionen und die Arbeitslosenquote dürfte von 5% in 2019 auf 6,1% in 2021 steigen.
Quelle: IfW Kiel

Haushalt und Konjunkturpaket
Die Corona-Pandemie reißt größere Löcher in die öffentlichen Haushalte als je eine Krise zuvor in der Nachkriegszeit: Das Budgetdefizit wird in 2020 auf 6% des BIP (192 Mrd. Euro) hochschnellen und in 2021 noch über 3% (111 Mrd. Euro) betragen. Der Schuldenstand wird voraussichtlich von 60% des BIP in 2019 auf über 70% steigen.
Das Konjunkturpaket wird den beabsichtigten Stabilisierungserfolg verfehlen, weil es die heimische Massenkaufkraft stärken will, das Problem aber auf der Unternehmerseite in der niedrigen Exportnachrage und den Corona-Einschränkungen liegt.
Quelle: IfW Kiel

Stagflation: Die kommende Krise nach der Corona-Krise
Die Corona-Einschränkungen sorgen für schrumpfende Einnahmen, während die Kosten weiterlaufen – und so bleibt nur der Ausweg in die überhöhte Verschuldung.
Die Zinsrückzahlungsausfälle deutscher Unternehmen werden in 2020 deutlich steigen und in 2021 ihren Höhepunkt mit 10% erreichen.
Durch die „Corona-Rettungsmaßnahmen“ der EU und EZB wird sich in 2020 die Zentralbankgeldmenge im Euroraum im Vergleich zum Zeitpunkt vor der Finanzkrise vervierfachen.
Mittelfristig wird diese Politik der extrem hohen Staatsschulden und einer ultralockeren Geldpolitik die Gefahr einer Zombie-Wirtschaft, einer “Ökonomie des schleichenden Stillstands”, die von maroden Banken, trägen Unternehmen und schwachen Wachstumsziffern geprägt ist, mit sich bringen.
Quelle: Hans-Werner Sinn.

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