Burghausen bangt um tausende Arbeitsplätze. Wie Wacker-Vorstandschef Rudolf Staudigl jetzt erklärte, könnten bei weiterhin steigenden Energiepreisen Teile des Unternehmens in die USA ausgelagert werden. Für AfD-Landtagsabgeordneten Franz Bergmüller ist diese Aussage eine ernstzunehmende Warnung. Er fordert dringend ein schnelles Umdenken in der derzeitigen Energiepolitik, um Bayern wirtschaftlich langfristig wettbewerbsfähig zu halten.
Bleibt Bayern auch langfristig als Produktionsstandort für internationale Unternehmen interessant? Rudolf Staudigl, Vorstandschef der Wacker Chemie AG, hat dabei seine Zweifel. Wie er jetzt im Rahmen einer Bilanzpressekonferenz in München erklärte, sei es bei weiterhin steigenden Energiepreisen durchaus möglich, dass Teile der Unternehmens in die USA verlagert werden. Konkret geht es dabei um die energieintensive Fertigung von Polysilizium-Qualitäten, die dann von Burghausen zum amerikanischen Standort Charleston verlegt werden würden.
Die Befürchtung steigender Energiepreise ist durchaus realistisch. Als Folge des Ausstiegs aus der Atomenergie und der Kohleverstromung werden die Kosten für Strom in naher Zukunft deutlich nach oben gehen. Für große Unternehmen sinkt damit die Attraktivität Bayerns als Produktionsstandort. Abwanderung internationaler Konzerne in wirtschaftlich günstigere Länder führt dann unter Anderem allerdings zwangsläufig zu Verlust von Arbeitsplätzen und wird die Wirtschaft Bayerns enorm schädigen.
Für Landtagsabgeordneten Franz Bergmüller ist die klare Aussage des Wacker-Vorstandschef eine dringende Warnung, die derzeitige Energiepolitik schnellstmöglichst zu überarbeiten. Der Betreuungsabgeordnete der AfD-Fraktion für den Landkreis Altötting im Bayerischen Landtag sieht die Kritik von Dr. Rudolf Staudigl an zu hohen Strompreisen für die energieintensive Industrie vollkommen gerechtfertigt: „Weiter steigende Strompreise sind jedoch von der Bundesregierung und auch von den Grünen politisch gewollt. Die AfD will keine weiter steigenden Strompreise und setzt sich dafür ein, dass die Kernkraft solange am Netz bleibt, bis die regenerativen Energien so zuverlässig und preiswert sind, dass sie mit anderen Energieträgern konkurrieren können, ohne subventioniert werden zu müssen.“
Besonders sorgt sich Bergmüller über die Warnung, die Polysilizium-Fertigung in die USA auszuglagern: „In den von Herrn Staudigl ins Spiel gebrachten USA gibt es einen sogenannten Industriestrompreis. Zusätzlich dürfte dabei aber als Standortfaktor noch die Politik von Donald Trump eine Rolle spielen, da dieser zum Standortvorteil eines Industriestrompreises hinaus noch weitere Anreize setzt, um in den USA Arbeitsplätze aufzubauen: Vorteile, die die Bundesregierung eben nicht setzt.“