Sarrazin-Ausschluss und Klima-Party in Davos. In seinem aktuellen Gastbeitrag berichtet der Journalist und ehemalige FPÖ-Mitarbeiter Gert Bachmann über zwei aktuelle und politisch hoch brisante Ereignisse der vergangenen Tage.

Sarrazin-Ausschluss: SPD schafft sich ab

Es gibt Formen des Suizids, welche einfach nur noch ungläubiges Staunen hinterlassen, ob der Radikalität vermengt mit der Unbeschwertheit des selbst gewählten vorzeitigen Ausscheidens aus dem Diesseits.
Sprengstofflaster rammt Staudammmauer. Bombenbeladenes Flugzeug rast in Gebirgswand. Öltanker nimmt Kurs auf Riffformation.
So oder so ähnlich könnten die Schlagzeilen lauten analog zu dem, was die SPD im Moment begriffen ist zu tun.
Am Abend des 22. Jänners verlautete man den Parteiausschluss von Thilo Sarrazin. Der ehemalige Finanzsenator von Berlin hat 2010 sein erstes umstrittenes Buch veröffentlicht. „Deutschland schafft sich ab.“
Die ungezügelte wie unkontrollierte Zuwanderung aus der dritten Welt und kulturfremden Gebieten, gepaart mit der Unfähigkeit der Behörden wie der Bildungseinrichtungen diese zu Massen zu integrieren, wird Deutschland in der zweiten des Jahrhunderts in ein Land verwandeln, welches nicht mehr Deutschland ist.
In weiteren Büchern untermauerte und erweiterte er seine Thesen. Zum Euro, zum Tugendterror, zur Islamisierung. Seine Thesen als solches konnte niemand mit Hilfe von Fakten widerlegen.
Lediglich ideologische Scheuklappen wie moralistischer Wahrheitspolizei wurden ihm entgegengesetzt.
Daher ist es der SPD auch nicht gelungen Sarrazin aus der Partei auszuschließen. Erst jetzt mit dem Argument seines Auftritts bei der FPÖ glaubt man ausreichende Handhabe gefunden zu haben.
Am 23. Jänner erfuhr Sarrazin von dem Beschluss. Er zeigte sich wie immer: Knochentrocken, Faktenorientiert, Unbeeindruckt. Ein Preuße durch und durch.
Das Ausschlussverfahren wird er anfechten. Durch alle Instanzen.

Am Ende verbleibt nurmehr die Frage, warum sich Sarrazin dies antue. Er braucht die Partei nicht. Geld hat er selbst genug verdient. AfD, Werte-Union und andere warten mit offenen Armen. Aufmerksamkeit hätte er auch dort.
Sarrazin will ein Exempel statuieren. Dass seine Thesen im Einklang mit seiner politischen Heimat stehen. Aber die SPD nicht mehr im Einklang mit ihrer politischen Heimat.

Trump crasht die Klima-Party in Davos

„Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bin überaus froh heute vor Sie hin treten zu dürfen, um unsere Erfolge und gemeisterten Herausforderungen präsentieren zu dürfen. Wir haben Dank massiver Steuersenkungen, den größten Steuersenkungen in der Geschichte unseres Landes, die Wirtschaft angekurbelt. Die Zahlen der letzten Jahre sprechen eine deutliche Sprache. Die Arbeitslosigkeit befindet sich auf Rekordniveau. Nach unten. Noch niemals in der Geschichte waren so viele Menschen in Brot und Arbeit. Sämtliche Gruppen unserer Gesellschaft haben von den Steuersenkungen profitiert. Arbeiter, Frauen, Akademiker, Minderheiten, Familien. Dieser großartige Fortschritt wurde nicht nur für die Statistik erzielt. Auch die Löhne sind massiv angezogen. Die untersten Einkommensschichten verdienen um zehn Prozent mehr. Der Mittelstand kann sich wieder Kinder und eine exzellente Ausbildung für die Kinder leisten. Immobilienpreise sind gestiegen. Zugunsten der Eigenheimbesitzer und der Häuslbauer. Menschen, die vor Jahren noch gezwungen waren ihre Häuser zu verkaufen, können diese nun halten.

Wir haben übertriebene Regulierungen abgeschafft. Bei uns steht die Gesamtheit der Arbeiterschaft zuerst. Und nicht die speziellen Interessen einzelner Unternehmern. So haben wir alle Interessen miteinander vereint. Die Interessen der Arbeitnehmer und die Interessen der Arbeitgeber. Wohlstand und Prosperität stehen im Vordergrund.
Nach langen Jahren des Zweifelns, der Skepsis, des Pessimismus schreiten wir nun geeint einer sonnigen Zukunft entgegen. Die Auguren des Untergangs, die Radikalen, die Linken, die Sozialisten wurden in ihre Schranken verwiesen. Sie sprechen noch immer, aber sie werden nicht mehr gehört. Ihnen wird kein Glaube mehr geschenkt.
Die Kräfte der Freiheit und der Marktwirtschaft haben unsere Nation erneut beseelt. Mit Kraft, Mut und Zuversicht.
Wir haben sauberes Wasser. Wir haben saubere Luft. Wir haben intakte Landschaften. Und wir haben eine Industrie, die Arbeitsplätze sichert und Arbeitsplätze schafft.
Wir jagen keine inexistenten Gespenster. Wir bauen, wir schaffen, wir forschen. Jeder kann nach seiner Fasson, seinen Talenten, seinen Fähigkeiten seine Kräfte entwickeln. Und somit sich, seiner Familie, seinem Gemeinwesen, seiner Gesellschaft dienen.
Nach langen Jahren der Depression, der Suppression, der Bevormundung sowie der Gängelung sind die Kräfte sowie die Talente entfesselt. Vom überregulierten Hochsteuerland, zum freien Niedrigsteuerland.
In unseren Laboren, auf unseren Universitäten, in unseren Forschungszentren werden Erfindungen und Innovationen auf Schiene gebracht, welche sogar die Errungenschaften des 20. Jahrhunderts in den Schatten stellen werden.
Wir blicken nunmehr mit Zuversicht, Entschlossenheit sowie Geschlossenheit in die Zukunft. Nach Jahren der Stagnation, des Niedergangs und der Zwietracht.
Gott segne Ihre Nationen. Gott segne unserer Nation.“

„Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bin froh heute hier vor Sie hintreten zu dürfen, um folgende Worte an Sie zu richten. Die Menschheit steht vor der Auslöschung. Die Erde vor der Vernichtung. Unser aller Existenz ist keine Frage von Jahrzehnten, sondern eine Frage von Jahren.
Ich hoffe jetzt Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit zu besitzen.
Dieser Warnruf darf nicht ungehört verhallen. Zu lange schon lebt der reiche Westen auf Kosten der armen, unterentwickelten Welt. Die Massen Afrikas und Asiens leiden unter der erbarmungslosen Ausbeutung durch die Industrienationen. Die Sklaverei und der Imperialismus haben lediglich ihre Gesichter gewandelt. Aber hinter den Logos der kapitalistischen Unternehmen verbirgt sich noch immer die Fratze des alten, weißen Mannes.
Die Fratze der Ungleichheit, der Ausbeutung und der Unterdrückung.
Die brennenden Infernos vom Amazonas bis zum australischen Outback müssen uns ein Mahnmal sein. Ansonsten werden wir alle in diesem Feuer verbrennen. Wir müssen unsere Wirtschaft radikal umstellen. Weg von der Verbrennung fossiler Rohstoffe. Hin zu Nachhaltigkeit.
Unsere Industrien müssen durch Wasserstoff, Windräder sowie Solaranlagen am Laufen gehalten werden. Unsere Mobilität muss durch E-Autos sowie öffentliche Verkehrsmittel gewährleistet sein. Unsere Lebensmittel dürfen nicht aus fremden, weit entfernten Ländern zu uns gelangen. Unsere Landwirtschaft darf nicht mehr länger von Massentierhaltung geprägt sein. Unser Alltag muss von Bescheidenheit, Zurückhaltung und Sparsamkeit geprägt sein. Nicht jeder Urlaub ist notwendig. Nicht jede Autofahrt ist notwendig. Nicht jede Mahlzeit ist notwendig.
Wir brauchen eine radikale Umkehr von der Kultur des Wachstums wie des Konsums hin zu einer Kultur der Nachhaltigkeit. Im Einklang mit der Natur.
Andernfalls wird uns das Klimagas CO 2 die Zukunft rauben. Es wird unsere Kinder und unsere Enkelkinder verbrennen.
Wir können gar nicht genug Geld in die Hand nehmen, um die radikale Ent-Karbonisierung unseres Kontinents voranzutreiben.
Wenn wir nicht jetzt sofort, in diesem Augenblick die Gesellschaft umkrempeln, werden in wenigen Jahren die Ozeane kochen, die Polkappen schmelzen, Brasilien, Afrika und Australien unbewohnbare Feuersbrünste bilden und die Menschheit dazu verdammt sein, den Planeten vernichtet zu haben.
Wir können es uns auch nicht länger erlauben Klimaleugner unter uns zu dulden. Sie verdrehen die Fakten. Sie verbreiten Fake-News. Sie nähren die falsche, trügerische, inexistente Hoffnung, dass alles nicht so schlimm kommen müsse. Diese Leute müssen isoliert und entlarvt werden, bevor sich dieser Bazillus noch weiterverbreitet. Lediglich die unbedingte Überzeugung des Faktums, dass die Menschheit vor der Auslöschung steht, wenn nicht radikale Umwälzungen sofort eingeleitet werden, kann uns noch retten.
Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

Abschließend darf ich noch darauf hinweisen, dass Sie bitte nicht vergessen sollen Ihren Ablass-Obolus für die CO 2 intensive Anreise zu entrichten. Wir haben Spenden für Windradanlagen in Afrika und Solaranlagen in Südamerika im Angebot. Zudem möchte ich Sie noch auf unser wunderbares veganes Buffet hinweisen. Heute gibt es Gemüsesud und Waldwurzeln. Danke nochmals.“

Der geneigte Leser wird sich die Frage stellen, welche Rede von wem stammt. Die erste Rede hätte von Viktor Orban, Matteo Salvini – sobald gewählt – oder Boris Johnson gehalten werden können. Tatsächlich wurde sie grosso modo von Präsident Trump gehalten.
Viele Österreicher, Deutsche, Franzosen, Spanier etc. werden sich wünschen, sie könnten eine derartige Rede von ihrem Regierungschef bzw. Präsidenten hören.
Tatsächlich hören sie jedoch die zweite Rede. Von der Leyen, Lagarde, Merkel, Macron, Kurz etc. haben zahllose erwähnte Punkte in ihrem Repertoire.
Davos: Weltwirtschaftsforum. Die Eliten treffen zusammen. Staatenlenker, Konzernbosse, NGOs samt Entourage. Zaungäste a la Greta, Luisa, Robert etc.
Nachdem sie die erste Rede des Anführers der freien Welt vernommen hatten waren sie sprachlos, schockiert, entsetzt. Sie hätten sich die zweite Rede gewünscht. A la Greta bei der UNO-Vollversammlung. Die Tagesordnung in Davos enthielt keinen einzigen Punkt ohne Klimawandel.
Was Präsident Trump getan hat, kann gar nicht hoch genug geschätzt werden. Er hat die Eliten sowie die Entourage daran erinnert, worum es in Davos geht: Um Wirtschaft. Freie Marktwirtschaft! Er tat es in seiner gewohnten Art und Weise. In Form eines Magenstrudels, wie der Volksmund sagt. Der sich im Übrigen wünscht einen solchen Anführer an der Spitze seines eigenen Landes zu wissen.
An der Stelle von weinerlichen Schnöseln, hantigen Gewitterhexen, sozialistischen Tugendterrortanten, militant Kinderlosen, Life-Style-Feschaks und ideologischen Veganern.

Gert Bachmann

Kategorien: Gastbeitrag